Raaberbahn AG

Die Privatbahn, die das Burgenland bewegt

Die Raaberbahn, mit der österreichischen Hauptbetriebsstätte am Bahnhof Wulkaprodersdorf, ist eine einzigartige, grenzüberschreitende und moderne Privatbahn, die auf eine über 140-jährige Geschichte zurückblickt:

Die Konzession zum Bau und Betrieb der Eisenbahn von Györ nach Sopron und weiter bis zur Landesgrenze nach Ebenfurth wurde am 17. September 1872 im ungarischen Reichstag beschlossen. Als König von Ungarn vergab Kaiser Franz Josef am 15. Oktober 1872 an Baron Viktor Erlanger die Konzession für den Bau und den Betrieb einer Eisenbahnlinie von Győr über Csorna, Sopron bis nach Neufeld an der Leitha, der damaligen Landesgrenze. Der Baubeginn des Abschnittes von Ödenburg bis Ebenfurth erfolgte am 31. März 1879, die gesamte Strecke von Raab bis Ebenfurth war schließlich ab 28. Oktober 1879 in Betrieb. 

Durch die Übernahme von Industriebahnen konnte man kurz darauf bis nach Ebenfurth fahren und erwarb mittels einer Lizenz das Recht, auf diesen damals sehr kurzen Streckenabschnitt in Österreich öffentlichen Personenverkehr anbieten zu können. Im Oktober 1879 wurde die 30,45 km lange Strecke Ödenburg – Neufeld an der Leitha freigegeben. Am 1. Juli 1891 erfolgte die Übernahme der Teilstrecke Neufeld an der Leitha – Leithabrücke Mitte in das Eigentum der Raaberbahn AG.

Seit dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich agiert die Raaberbahn grenzüberschreitend in beiden Ländern und stellt ein wichtiges Bindeglied zwischen Ungarn und Österreich dar. Nachdem die österreichische Zweigniederlassung zunächst einige Jahre in Eisenstadt angesiedelt war, übersiedelte sie 1933 nach Wulkaprodersdorf, wo sie auch heute noch ihren zentralen Standort hat.

 

INNOVATION UND TECHNOLOGISCHER FORTSCHRITT

Ab 1959, aber vor allem in den 1970er Jahren erlebte der Schienenverkehr einen starken Aufschwung. Insbesondere der Güterverkehr nahm stark zu. In den Jahren 1972 bis 1979 lösten Diesellokomotiven die bislang eingesetzten Dampflokomotiven sukzessive ab. Die Infrastruktur wurde von 1976 bis 1979 zudem vollständig erneuert und bis 1987 mit elektrischer Oberleitung ausgerüstet. Der elektrische Eisenbahnbetrieb konnte am 31. Mai 1987 zwischen Győr und Sopron und am 28. Oktober 1987 zwischen Sopron und Ebenfurth aufgenommen werden. Dabei wird auch der in Österreich gelegene Abschnitt mit der in Ungarn üblichen Wechselspannung 25 kV 50 Hz gespeist, was in Ebenfurth umfangreiche Umbauten an der Fahrleitungsanlage und die Einrichtung einer Systemtrennstelle erforderte. 

Ab 1972 wurden die ersten Diesellokomotiven eingesetzt und 1979 vollständig von Dampf- auf Dieselbetrieb umgestellt. Die Elektrifizierung des ungarischen Streckenabschnittes zwischen Győr und Sopron wurde im Jahre 1985 begonnen. Am 31. Mai 1987 wurde der elektrische Betrieb in Ungarn und am 27. Mai 1988 auf dem Streckenabschnitt zwischen Sopron und Ebenfurth aufgenommen. 

Am 1. September 1988 erfolgte der Beitritt zum Verkehrsverbund Ost-Region (VOR). Mit 1. Februar 1992 wurde ein Taktverkehr mit Stundentakt eingeführt und ab 1. Juni 1997 verkehrten die ersten Wendezüge der ÖBB auf der Strecke Wien – Ebenfurth – Sopron. Am 15. Juli 2016 erhielt die österreichische Raaberbahn ihre ersten „eigenen“ Personenverkehrszüge: Die fünf grün-gelben Ventus-Züge prägen seitdem das Bild des Schienennetzes in der Ost-Region. Die Aufstockung der Ventus-Flotte soll im Jahr 2022 weitergeführt werden. Die Raaberbahn entwickelt sich also stetig weiter.

Dampfzug_Bahnhof_Wulkaprodersdorf_mit_Fahrgästen_beim_Einsteigen
Drei_Ventus_Züge_beim_Einfahren_in_den_Bahnhof_Wulkaprodersdorf


KRISENFEST SEIT 150 JAHREN

In ihrer über 140-jährigen Geschichte hat die Raaberbahn abermals ihre Standfestigkeit bewiesen und unter anderem zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskrisen 1929 und 2008 überdauert. Auch der Eiserne Vorhang konnte ihr Bestehen nicht unterbrechen. Auch in Krisenzeiten verbindet das traditionsreiche Unternehmen also standhaft die beiden Länder Österreich und Ungarn und agiert nach wie vor als wichtiges Bindeglied für die Menschen im Herzen Europas. Die Raaberbahn verbindet im Burgenland Tradition und Regionalität mit Innovation und modernster Technologie. Ganz nach dem Motto „Wir bewegen das Burgenland“ beförderte die Raaberbahn im Jahr 2019 insgesamt 1,9 Mio. Passagiere in Österreich stets pünktlich und zuverlässig an ihr Ziel.

Historisches Foto am Bahnhof Neufeld mit Mitarbeitern der Raaeberbahn - schwarz/weiß Bild
Foto_des_Teams_Personenverkehr_mit_Kolleg:innen_der_Raaberbahn

EIN JUNGES UND DYNAMISCHES TEAM, DAS INNOVATION UND NACHHALTIGKEIT LEBT

Die historische Tradition im Hinterkopf bewahrend hat die Raaberbahn einen modernen Weg eingeschlagen und ihre Technologie auf die neuesten Standards gehoben:

Neben den hochmodernen, energieeffizienten Ventus-Zügen,  die den Fahrgästen mit kostenlosem WLAN und Steckdosen für Laptops und Handys, barrierefreien Zugängen und Klimaanlage den höchsten Komfort bieten, wurde 2019 auch der Bahnhof Wulkaprodersdorf in einen modernen Verkehrsknotenpunkt umgewandelt: Die neue Park & Ride-Anlage verfügt über E-Ladestationen und E-Parkplätze, absperrbare Fahrradboxen, ein modernisiertes Servicecenter, eine regionale Bus-Anbindung und vieles mehr.

Auch das Team der Raaberbahn kann auf modernste Technologie zurückgreifen: Vom vollautomatisierten Bahnbetrieb über die hochentwickelte Technik der Fernsteuerzentrale bis hin zum digitalen Ablagesystem und dem papierlosen Büro. Die Raaberbahn agiert am Standort Wulkaprodersdorf als Vorreiter für Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Informationsgrundlage Wikipedia

- Keine Beschreibung vorhanden - 934,58 KB 17.02.2022